Insgesamt 25 Interessierte folgten entweder online oder in Präsenz dem Vortrag der Landschaftsarchitektin Frau Kern über naturnahe Gärten, der am Dienstagabend (26.04.) im Haus der Mitte in Grünkraut stattfand. Schon zu Beginn des Vortrags wurde klar, dass die naturnahe Gartengestaltung eine absolute Herzensangelegenheit von Frau Kern ist und so teilte sie ihr umfangreiches Wissen in einem 60-minütigen Vortrag auf überzeugende und kurzweilige Weise. Die zahlreichen Fragen aus dem Publikum wurden ausführlich beantwortet und zeigten, dass die Veranstaltung gelungen war. Ein paar wichtige Punkte seien hier genannt:
Insektenfreundliche Gärten müssen vielfältig sein. Da die Insekten nicht nur ein möglichst durchgängiges Angebot an Nektar und Pollen, sondern auch Unterschlupf und Nistmöglichkeiten benötigen, sollte sowohl auf Pflanzenvielfalt als auch auf Strukturvielfalt geachtet werden. Als Strukturelemente bieten sich zum Beispiel Totholz, Lesesteinhäufen oder offene Kiesflächen an. Auch sollte Wasser im Garten verfügbar sein. Hierfür kann schon eine Schale mit Stein oder Holz als Landeplatz hilfreich sein.
Mut zur Wildnis im Garten. Überlassen Sie in paar Ecken im Garten doch einfach mal sich selbst. Brennnesseln sind zum Beispiel eine gute Nahrungsquelle für Schmetterlingsraupen. Das erfordert zwar ein gewisses Umdenken, aber Insekten benötigen Nahrung in allen Entwicklungsstadien. Nur wenn die Raupen überleben, können Sie sich später an den Schmetterlingen erfreuen. Außerdem bleibt mehr Zeit zum Entspannen.
Heimische Pflanzenarten sollten überwiegen. Diese bieten nämlich Lebensraum für wesentlich mehr Arten. Frau Kern nannte als Beispiel den Wildapfel (heimisch) mit 118 Insektenarten, während auf der Esskastanie (nicht heimisch) nur 11 Insektenarten vorkommen. Außerdem sollten darauf geachtet werden, dass die Blüten ungefüllt sind. Die gefüllten Blüten vieler gezüchteten Rosen zum Beispiel, bieten überhaupt keinen Nektar oder Pollen.
Rückschnitt erst im Frühling. Da in den trockenen Blüten und Stauden Insekten überwintern, sollten Sie die Pflanzen nicht im Herbst zurückschneiden. Außerdem erhöht sich so die Wahrscheinlichkeit, dass die Samen verbreitet werden und Gartenarbeit macht im Frühjahr sowieso viel mehr Spaß!